Thesenpapier zu einem Text von Wilhard Becker/Ulrich Schaffer
Werner Sondermann 12/91 Uni Essen
1. Kapitel
Nicht alle Menschen erleben das „Glück“ in eine Krise zu geraten, die sie zu der Frage nach dem Sinn ihres Lebens zwingt.
Viele leben fraglos dahin. Sie wundern sich zwar manchmal, wie schwierig bestimmte Situationen und wie unangenehm manche Menschen sein können, aber die eigenen Anteile an ihrem Geschick sind ihnen verborgen.
Der eine hat eben ein glückliches Schicksal, der andere ein schweres.
Man muß sich damit abfinden!
Das Sich-Abfinden kann durchaus eine positive Eigenschaft sein – aber erst dann, wenn alle Möglichkeiten, die eigene Lage zu verändern, ausgeschöpft sind.
Jeder hat letztlich die Verhältnisse, die er haben will!
Jeder entscheidet selbst, ob er als Pechvogel oder als Glückspilz durchs Leben geht.
2. Kapitel
Negativer Lustgewinn – das schwer zu verstehende Bedürfnis, lieber unschuldig zu leiden, als für irgendetwas die Verantwortung zu übernehmen.
Nicht die Frage WARUM habe ich Pech, WARUM bin ich krank ist wichtig, sondern WOZU – WOZU dient mein Pech, meine Krankheit – ich verfolge damit einen Zweck!
Schwierigkeiten und Probleme, die ich habe, schützen mich davor, mein Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen.
Nöte, die mir andere bereiten, sind auch ein gutes Alibi für einen krankmachenden Lebensstil.
Lieber das bekannte Unglück?
Veränderungen kosten Mut und Anstrengung, leichter ist es, sich über die bestehenden Verhältnisse zu beklagen.
Tiefgreifende Lebensveränderungen kosten das Leben, das alte Leben!
Wer nicht bereit ist, diesen Preis zu bezahlen, wird viele erfolglose Versuche machen und weiter Entschuldigungen für sich sammeln, um so bleiben zu können, wie er ist.
3. Kapitel
Glücklichsein kann man lernen!
Glück ist nicht immer ein zufälliges, unverdientes Geschenk. Man muß sich manchmal auch dafür entscheiden und viele kleine Lernschritte gehen, um das Glücklichsein zu erreichen.
Glücklichsein ist eine erlernte Fähigkeit, in jeder Situation die positiven Möglichkeiten zu sehen. Jede genutzte Möglichkeit bringt mich dem Glück ein Stück näher. Wer immer nur darauf wartet, daß ihm günstige Verhältnisse und Umstände in den Schoß gelegt werden, wird auch dann nichts mit ihnen anfangen können, wenn er sie vorfindet.
Der Glückliche ist bei sich selbst zu Hause und mit anderen unterwegs!
Es wird sich herauskristallisieren, wer zu meinen Weggenossen gehört und unter wessen Einfluß ich leben will.
Ich darf mir meine Freunde aussuchen und mich für die entscheiden, die mich ermutigen und auf meinem Weg fördern.
4. Kapitel
Es geht nicht darum negative Seiten des Lebens zu verdrängen.
Schmerz, Traurigkeit und Niederlagen gehören dazu und sollen bejaht werden.
Für den Glücklichen ist das Dunkel aber nicht Endstation sondern ein Durchgang.
Ich entscheide mich, die hellen Seiten wichtiger zu nehmen und mich von ihnen beeindrucken zu lassen.
Was ich wichtig nehme, bekommt Gewicht!
Was ich suche, werde ich finden!
Was ich mir merke, werde ich behalten!